Schön gemasertes Holz, Bodenfliesen in Betonoptik, alter Backstein oder edler Marmor – es gibt viele Materialien, die sowohl auf Böden als auch an Wänden gut aussehen. Obwohl sich die Einrichtungstrends ständig verändern und die Designer regelmäßig neue Lösungen vorschlagen, bleibt eines gleich: zeitlose, elegante und solide Fliesen.
Die ersten Kacheln, die den heutigen ähneln, wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hergestellt. Sie wurden auf Negativmatrizen hergestellt, dann in speziellen Öfen gebrannt und mit farbiger Glasur überzogen. Heutzutage können die Fliesenvariationen die Anforderungen der anspruchsvollsten Ästheten erfüllen. Die Fliesen sind manchmal aufwändig dekoriert, mit Glaselementen oder originellen 3D-Motiven versehen. Leider kann der Charme der schönsten Fliesen durch ihre falsche Platzierung zunichte gemacht werden. Wie verlegt man also Fliesen, damit sie viele Jahre lang halten und beeindrucken? Nachstehend finden Sie einen kurzen Leitfaden.
Schritt 1 – Wie bereitet man eine Wand für die Verlegung von Fliesen vor?
Bevor Sie mit dem Verlegen von Fliesen beginnen, sollten Sie sich Ihre Wände und Ihren Boden genau ansehen. Gerade bei der Renovierung von alten Häusern ist der Untergrund selten perfekt. Die Oberfläche muss trocken, sauber, eben und gründlich entstaubt sein. Jeder Teil der zu verfliesenden Fläche muss stabil sein und fest auf dem Untergrund haften. Es dürfen keine losen Bretter oder Fliesen vorhanden sein. Sollten Risse oder Unebenheiten im Untergrund vorhanden sein, müssen diese mit Estrich bzw. Nivelliermasse ausgeglichen werden. Anschließend sollte die glatte Schicht mit einem breiten Pinsel oder einer Rolle gründlich grundiert werden. An besonders feuchtigkeitsgefährdeten Stellen empfehlen wir eine Tiefengrundierung.
Schritt 2 – Welcher Fliesenkleber soll es sein?
Wenn der grundierte Untergrund trocken und glatt ist, messen Sie den Raum sorgfältig aus und markieren seine Mitte. Um keine Fehler zu machen, ist es empfehlenswert, zwei Reihen von Fliesen „probeweise“ so zu verlegen, dass sie sich kreuzen. Jetzt können Sie sich an die Vorbereitung des Klebers machen. Wir raten Ihnen, einen speziellen Fliesenkleber zu verwenden, der fertig gemischt werden kann. Den finden Sie bspw. in diesem Onlineportal rund um die Fliese. Denken Sie daran, dass Kleber nicht gleich Kleber ist – für die Verlegung von Feinsteinzeugfliesen benötigen Sie eine andere Vorbereitung als für die Verlegung von Keramikelementen. Denken Sie auch an eine Fußbodenheizung – wenn Sie diese nutzen wollen, sollten Sie in einen flexiblen Kleber investieren. Am besten gießen Sie den Klebstoff in einen Eimer mit Wasser (Mengenverhältnis gemäß den Anweisungen) und mischen ihn mit einem langsamen Rührgerät.
Schritt 3 – Wie werden die Fliesen verlegt?
Sie können Fliesen auf zwei Arten verlegen – indem Sie eine Klebeschicht mit einer Kelle auf die Wand auftragen, die Fliese auf den Untergrund drücken und mit einer Wasserwaage nivellieren, oder durch die so genannte Doppelspachtelmethode. Bei der zweiten Methode wird der Kleber mit einem gezahnten Spachtel auf die Oberfläche des Untergrunds und auch auf die Oberfläche der Fliese aufgetragen. Denken Sie daran, nicht mehr als 1,5 m² der Oberfläche mit Klebstoff zu bedecken, da der Klebstoff sonst zu schnell trocknen würde. Damit die Fliese gut auf dem Untergrund haftet, muss der Kleber die gesamte Fläche unter der Fliese dicht ausfüllen. Die Fliesen sollten durch so genannte Abstandskreuze voneinander getrennt werden. Es ist sehr wichtig, dass die Fliesen beim Verlegen leicht angedrückt werden. Nach der Verwendung der Kreuze empfehlen wir, die Fliesen mit einem speziellen Gummihammer anzuklopfen.
Schritt 4 – Wo mit der Verlegung von Fliesen beginnen?
Bei der Verlegung von Fliesen auf dem Boden empfiehlt es sich, in der Mitte des Raumes zu beginnen. Eine Schnur, die von Wand zu Wand – sowohl in der Mitte als auch parallel zu den Seitenwänden – gespannt werden sollte, hilft Ihnen bei der genauen Planung. Legen Sie die erste Reihe von Fliesen entlang der durch die Schnur markierten Linie, beginnend mit der mittleren Fliese. Manche Fliesenleger verlegen Fliesen auf dem Boden von der Vorderwand aus in Richtung Zimmertür. Wenn Sie ganze Wände fliesen wollen, denken Sie daran, von unten nach oben zu fliesen. Wenn Sie jedoch die Wand nicht bis zur Decke fliesen, beginnen Sie mit dem Fliesen von oben.
Schritt 5 – Wie werden die Fliesen verfugt?
Beginnen Sie mit dem Verfugen frühestens nach 24 Stunden, wenn der Klebemörtel abgebunden hat. Nach Ablauf dieser Zeit entfernen Sie die Kreuze und reinigen die Oberfläche gründlich. Wenn Sie sich für einen flexiblen Kleber entschieden haben, sollten Sie auch einen flexiblen Fugenmörtel verwenden. Mischen Sie den Mörtel so, dass er einem dicken Brei ähnelt. Bei größeren Flächen tragen Sie den Fugenmörtel mit einem Gummi- oder Filzschwamm auf. In den Ecken können Sie sich mit einem kleinen Spachtel behelfen. Fugen Sie die Fliesen schubweise auf einer Fläche von maximal 3-4 m². Die Fugenbewegungen sollten fest und kraftvoll sein, vorzugsweise kreisförmig. Überschüssiger Fugenmörtel kann mit einem Fensterabzieher von den Fliesen entfernt werden. Wenn Sie sehen, dass der Fugenmörtel anfängt, sich zu verfestigen, beginnen Sie, ihn mit einem Schwamm und lauwarmem Wasser von den Fliesen zu waschen.